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te stumm, glitt nackt hinein, nachdem sie ihr Kleid abgestreift hatte. Sie sah
zu, wie der Junge sich auszog und dann ebenso nackt wie sie neben ihr ins Bett
glitt  um sofort wieder aufzu-
stehen, weil er vergessen hatte, ihre Hände zu fesseln. Nachdem das erledigt
war, kam er wieder hinein, immer noch wortlos.
Rachel fragte sich, ob ihre Periode in der Nacht beginnen würde und dachte
bedauernd daran, wie sie damit das Bettzeug ver-
schmutzen würde. Doch weil sie noch nicht begonnen hatte, fragte sie sich als
nächstes, ob Lono wieder Geschlechtsverkehr mit ihr wünschte. Er tat es nicht.
In dem riesigen Bett berührten sie einander nicht, doch sie hörte, wie seine
Atmung tief und re-
gelmäßig wurde, und so schlief sie schließlich selbst friedlich ein.
Als sie erwachte, war es immer noch dunkel.
Sie lag mit dem Gesicht zur Wand, und Lono hatte im Schlaf
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einen Arm über sie gelegt, ihren Bauch haltend, während eines seiner Knie ihre
Beine auf die Matratze drückte. Das war für sie unbequem, doch glaubte sie,
daß sie ihn wecken würde, wenn sie sich bewegte. Also lag sie ruhig da, hörte
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ihm beim Atmen zu, spürte die Wärme seines Körpers an ihrem. Sie nahm den
angenehmen Duft eines männlichen Körpers und der Seife des
Vorabends wahr. Sie mußte ungefähr eine Stunde lang so still wie möglich
dagelegen haben. Das Fenster in diesem Zimmer besaß Jalousien und stand offen,
und zusammen mit der warmen
Brise drangen interessante Blumengerüche ein. Schließlich war sie ja in
Hawaii, dachte Rachel. Sie versuchte, sich daran zu er-
innern, was Hawaii für sie bedeutet hatte, bevor es zu einem
Alptraum geworden war: Das Walfangmuseum in Lahaina, die kieloben gekenterte
U.S.S.
Arizona, die noch immer ihre tote
Mannschaft barg, das Hoteldach, von dem aus McGarrett das
Fernsehpublikum von »5-0« begrüßte, der blühende Ingwer, der sie immer zum
Niesen brachte, die Sonnenuntergänge, die sie fast zu Tränen rührten, den
Fisch, das frische Obst, die Touri-
stencocktails mit ihren kleinen Papiersonnenschirmen oder ihren winzigen,
schwebenden Orchideen&
Und dann, am Ende, der Horror.
Alles schien unendlich weit weg zu sein und überhaupt nicht mehr wichtig.
Rachel fühlte sich ganz entspannt. Sie merkte, daß der Druck, den sie an ihrem
Kreuzbein spürte, von Lonos Penis stammte.
Der Junge hatte eine Erektion im Schlaf. Sie erinnerte sich dar-
an, wie es gewesen war, ihn in sich zu haben, und fragte sich, ob ihr Verkehr
für ihn in irgendeiner Hinsicht etwas Besonderes oder Wichtiges gewesen sein
mochte. Sie überlegte sich, ob sie noch einmal miteinander schlafen würden,
wenn er erwachte, falls er dann noch eine von diesen unbewußten
Nachterektionen haben sollte. Dann fragte sie sich, ob sie es überhaupt jemals
noch mit irgend jemandem wieder tun würde. Doch das führte zu der Frage, ob
sie überhaupt noch lange genug am Leben bleiben würde, damit dies wichtig
werden könnte, und dieser Gedanke störte ihre Ruhe. Also schlief sie wieder
ein.
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Am späten Vormittag des nächsten Tages war Rachel im Musik-
zimmer, wieder voll angekleidet, allein, ohne mit dem Jungen geschlafen zu
haben  und ungefesselt.
Letzteres war dadurch zustande gekommen, daß sie, kurz-
nachdem sie ins Zimmer hereingeführt worden war, bemerkte, daß ihre Periode
begonnen hatte. Also hatte sie geduldig an den
Knoten herumgezupft, bis sie frei war und den Tampon einführen konnte.
Rachel schlenderte im Zimmer umher, sie wünschte sich, daß
man den Plattenspieler dortgelassen hätte. So viele Platten und nichts, um
Musik abzuspielen! Es gab keine Bücher im Zimmer.
Sie versuchte sich damit zu amüsieren, die Plattenhüllen zu le-
sen, sie erwiesen sich aber nicht als sonderlich amüsant.
Aus dem Fenster zu schauen, war nur unwesentlich interessan-
ter. Es gab nicht viel zu sehen. Das Fenster war verschlossen. Es war ein
Schallschutzfenster, und sie hätte ohnehin nicht hin-
durchgepaßt. Es wäre ihr sowieso wohl kaum möglich gewesen, dachte sie eher
theoretisch, um sich die Zeit zu vertreiben, das
Fenster zu öffnen und danach die Außenscheibe zu zertrümmern, und sei es auch
nur, um Hilfe zu rufen  was sie ohnehin nicht vorhatte. Es war also völlig
nutzlos, sowohl als Fluchtweg wie auch als Instrument der Hilfebeschaffung.
Und sein Unterhaltungswert war auch nicht viel größer. Sie konnte zwar die
Straße draußen sehen, nur zu sehen gab es nicht viel. Die Siedlung befand sich
in einer Sackgasse. Es fuhren nur gelegentlich Fahrzeuge vor. In mehr als zwei
Stunden Beob-
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achtungszeit waren es kaum ein halbes Dutzend  der Lastwa-
gen einer Telefongesellschaft, der Briefträger auf seinem kleinen
Moped, ein Motorrad, das so lange in der Wendeschleife hielt, bis ein Mädchen
erschien und hinten aufstieg. Rachel starrte den beiden beinahe neiderfüllt
nach. Sie hatte nicht mehr auf einem
Motorrad gesessen, seit Stephen noch ein kleines Kind und sie eine frisch
geschiedene Frau gewesen war; das war ihr erstes ernsteres Rendezvous nach der
Scheidung gewesen, mit einem
Werbemanager, der seine Wochenenden mit Motocross ver-
brachte. Kein schlechter Mann, dachte sie. Sie hatte ihn aufge-
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geben, nachdem ihr Rechtsanwalt sie darauf hinwies, daß das
Vormundschaftsgericht zu der Überzeugung gelangen könnte, daß sie es mit ihrer
Verantwortung für Stephens Sicherheit nicht so genau nahm. Das war der erste
Mann, den sie aufgegeben hatte. Es waren weitere gefolgt, darunter einige, die
für eine
Weile sehr vielversprechend gewirkt hatten  zwei davon hatten nett
ausgesehen, der eine war intelligent, der andere gütig und fürsorglich
gewesen. Leider hatte sie die beiden Qualitäten, die sie schätzte, nie in ein
und demselben Mann vereint vorgefun-
den, und so war auf lange Sicht doch nichts daraus geworden.
Inzwischen sah es nicht so aus, als würde sich das jemals ä n-
dern.
Es war merkwürdig, überlegte sie, daß ihr letzter Liebhaber, sollte sie jetzt
sterben, ein junger Mörder gewesen sein würde, der nur halb so alt war wie
sie. Es hätte auch andersherum kommen können. Es hätte ein sanfter alter,
asiatischer College-
profesor sein können, der doppelt so alt war wie sie, oder jeden-
falls fast. Und wäre das geschehen, hätte sie auf das schüchter-
ne Interesse reagiert, das David Yanami offenbart hatte, ja dann wäre sie
wahrscheinlich nicht einmal in Frank Morfords Büro ge-
kommen, und Lono hätte sie möglicherweise nicht fortlocken können. Tatsächlich
war möglicherweise bisher überhaupt kein
Todesurteil über sie verhängt worden. Erfreut, über neue The-
men nachdenken zu können, fuhr ihr Geist damit fort, Varianten und
Konsequenzen zu erfinden. Dann, so dachte sie, hätte sie
David anvertrauen können, daß sie den Terroristen namens Ka-
naloa tatsächlich wiedererkannt hatte. Vielleicht wäre sie sogar zum
Polizeirevier zurückgekehrt, um es dort zu melden. Viel-
leicht hätte sie vor Gericht ausgesagt und dafür gesorgt, daß er verurteilt
und ins Gefängnis eingewiesen worden wäre.
Und dann wäre nichts von alledem hier geschehen...
Aber all das war nun einmal geschehen, dachte sie, weshalb es vielleicht so
hatte sein sollen. Es war kein erschreckender G e-
danke. Er war sogar fast tröstlich.
Was sie erschreckte, war ein weiterer Wagen, den sie auf die
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Wendeschlaufe zufahren hörte, und in dem sie, als sie hinaus-
spähte, einen jungen Mann am Steuer sah, den sie nicht kannte.
Daneben saß eine Frau, eine riesige Gestalt mit leuchtendem blonden Haar, [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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